Vier Gründe, warum die Wiederverwendung von Kinderkleidung cool ist
Die Möglichkeiten, gebrauchte Kinderkleidung zu kaufen oder zu verkaufen, ist größer als je zuvor. Es ist nicht mehr nötig, nach jedem Wachstumsschub nagelneue Kinderklamotten zu kaufen. Hier sind vier gute Gründe, warum Kinderkleidung lange leben sollte und Tipps, wie du die Lebensdauer verlängern kannst.
Früher war es Standard, die Kleidung älterer Geschwister aufzutragen. Ob die Kleidungsstücke richtig passten oder dem Kind gefielen, hatte damals nun wirklich keine Priorität. Früher war es mit Scham behaftet, die geflickten Jeans vom großen Bruder erben zu müssen. Heute sehen wir oft mit Kleidung gefüllte Schränke. Nicht selten wachsen die Kinder aus Kleidungsstücken heraus, bevor sie überhaupt Zeit hatten, diese zu tragen. Dass es zu so einer Entwicklung kam, hat sicher viele Gründe, aber einer der wichtigsten Aspekte ist, dass die Massenproduktion von Kleidung billiger ist als je zuvor. „Fast Fashion“ gibt einem die Möglichkeit, an jeder Ecke günstig Kleidung zu kaufen, bei der wir uns oft nicht fragen, unter welchen Umständen diese produziert wurde. Glücklicherweise ändert sich gerade viel in diesem Bereich und es ist im Trend, gebrauchte Kinderkleidung zu kaufen. Dass es nicht nur ein Trend ist, Kinderkleidung wiederzuwenden, hat viele Gründe. Hier sind einige davon:
1. Kinderkleidung ist oft kaum getragen
Gerade im ersten Jahr wachsen Kinder so schnell, dass man das Gefühl hat, dabei zusehen zu können. Innerhalb von wenigen Wochen wechseln sie ihre Kleidergröße oder überspringen sogar Kleidergrößen. Die vielen Kleidungsstücke, die man während der Schwangerschaft gekauft und von Freund:innen und der Familie geschenkt bekommen hat, werden kaum getragen, ehe sie schon nicht mehr passen. Viele Eltern berichten, dass sie im Alltag nur einen Bruchteil der vorhandenen Kleidungsstücke verwenden. Die Kleidung, die von den Babys dann wirklich getragen wurde, hat meistens kaum Spuren von Abnutzung, weil sie nur wenige Wochen getragen und mit mildem, schonendem Waschmittel gewaschen wird.
Gebrauchte Kinderkleidung kann auf verschiedenen Webseiten und mit Hilfe von Apps gekauft werden. Es gibt spezielle Kinderflohmärkte und auch Tauschpartys, bei denen Eltern einfach Kinderkleidung, die sie nicht mehr benötigen, gegen neue von Freund:innen und Bekannten eintauschen können und dazu noch einen netten Abend haben. In den sozialen Medien gibt es auch allerhand Gruppen, in denen man Kinderklamotten verkaufen, tauschen oder verschenken kann.
2. Aus Alt mach Neu
Der aussortierten Kleidung kann auch auf andere Arten ein neues Leben gegeben werden. „Re-design“ ist ein Konzept, bei dem man ein Kleidungsstück, das vielleicht beschädigt ist, seine Form verloren oder einen Fleck hat, der sich nicht mehr herauswaschen lässt, in etwas völlig anderes verwandelt. So kann ein ausgedientes Hemd von Papa ein supersüßes Sommerkleid für das Kind werden oder ein Pullover wird zum Rock. Hört sich erstmal gar nicht so einfach an, aber man muss weder Modedesigner oder Nähprofi sein, um mit aussortierter Kleidung kreativ zu werden.
Eltern und Kinder haben immer wieder Lieblingsteile, die noch wie angegossen passen, aber durch den Gebrauch Löcher oder Flecken bekommen haben. Das Konzept, Löcher zu stopfen oder Flecken hinaus zu schneiden aus der Generation unserer Großeltern, war nicht besonders an Ästhetik orientiert, aber – wenn wir ehrlich sind – super nachhaltig und sparsam. Heute gibt es viele Möglichkeiten, Kleidung trotz Flecken und Löchern weiterzuverwenden. In vielen Online-Shops gibt es eine tolle Auswahl an Patches zum Aufnähen oder Aufbügeln. Es gibt sogar Bügelpapier für den eigenen Drucker, so dass man auch eigene kreative Ideen auf die Kleidung bringen kann. Auch mit verschiedenen Stoffresten lassen sich Flecken und Löcher in einem süßen Patchwork-Look abdecken. Die Kombination verschiedener Muster und Strukturen ergibt einen kreativen einzigartigen Style.
3. Schöner flicken mit visible mending
Früher galt es als eine Notwendigkeit, die Kleidung gut zu pflegen und bei Bedarf zu reparieren. Heutzutage machen sich viele Leute nicht die Mühe, ihre Kleidung zu reparieren, denn warum so viel Zeit damit verbringen, Kleidung zu reparieren, wenn es doch so wenig Zeit und Geld kostet, neue zu kaufen?
Zum Glück haben einige diese alte Kunst des Kleiderflickens wieder aufgegriffen. Und für viele ist es zu einem tollen Hobby geworden.
„Visible mending“, also das sichtbare Ausbessern, bedeutet, den Lebenszyklus der Kleidungsstücke zu verlängern, indem sie auffällig repariert werden. Dies geschieht zum Beispiel durch Aufnähen von Aufnähern und Knöpfen oder Zeichnen und Sticken. Kleine Löcher oder Flecken auf Sneaker, Socken, Hosen und Pullovern können so repariert werden. In den Sozialen Medien findest du unter #visiblemending jede Menge Inspiration.
Eine einfachere Variante ist es, in Textilgeschäften fertige Aufnäher zu kaufen, die man entweder aufnähen oder direkt auf das Kleidungsstück kleben kann, um Löcher und Risse abzudecken.
4. Besser für Umwelt und Klima
Im Durchschnitt wirft jede Person pro Jahr mehrere Kilo an Kleidung einfach in den Müll. Vieles davon wurde kaum bis gar nicht verwendet und ist unbeschädigt. Für die Umwelt bedeutet das eine weitere menschengemachte Belastung, die vermeidbar wäre. Die Bekleidungsindustrie verursacht insgesamt mehr Emissionen als der internationale Flug- und Schiffverkehr. Daher sollte man sich vor jedem Kauf fragen, ob man das Kleidungsstück wirklich benötigt oder schon etwas Ähnliches im Kleiderschrank hängen hat. Man kann auch die verschiedenen Plattformen für den Verkauf von gebrauchter Kleidung durchsuchen, bevor man ein Teil im Geschäft neu kauft. Um ein einziges T-Shirt herzustellen, werden während der Produktion bis zu 1400 Liter Wasser verbraucht, dazu kommen Chemikalien, die nach der Produktion entsorgt werden müssen, und natürlich noch der Transport der Ware.
Was macht man mit Kleidungsstücken, die wirklich gar nicht mehr brauchbar sind? Soll man diese einfach in den Hausmüll schmeißen? Bitte nicht. Auch diese Textilien können recycelt werden. Es spielt keine Rolle, wie schlecht der Zustand der Kleidung ist, die in die Altkleidercontainer geworfen werden. Die Textilien werden weiterverarbeitet, werden zu Rohstoffen für neue Kleidung oder können als Isoliermaterial genutzt werden.
Wie entferne ich Namensetiketten von der Kinderkleidung?
Die Kleidung, die unsere Kinder tragen, ist in den meisten Fällen für Schule und Kindergarten mit dem Namen beschriftet. Namensetiketten von Klebekerlchen halten super, was aber nicht bedeutet, dass die etikettierte Kleidung nicht weitergegeben werden kann. Die Bügeletiketten können mit Hilfe eines Kaffeefilters oder dem mitgelieferten Silikonpapier und einem Bügeleisen wieder gelöst werden. Dazu legt man das Papier oder den Kaffeefilter auf das Etikett und drückt anschließend 10 Sekunden mit dem Bügeleisen darauf. Das Bügeleisen sollte dabei auf der höchsten Stufe und ohne Dampf eingestellt sein. Zusammen mit dem Silikonpapier oder dem Kaffeefilter kann man das Etikett dann lösen.
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